Eigentlich haben wir Grund zur Freude. Der Biber ist ein geschütztes Tier, das in der Roten Liste der gefährdeten Tierarten der Schweiz aufgeführt ist. Ein Tier, das ausgerottet war, hat sich wieder in unserer Landschaft angesiedelt. Das ist ein Erfolg, denn in der Schweiz nimmt die Population seit den 90er Jahren zu.
Der Biber hat eine wichtige Funktion für die Förderung der Artenvielfalt. Denn mit seinen Aktivitäten gestaltet er den Gewässerraum und schafft so für andere Tiere und Pflanzen am und im Wasser Lebensraum. In von Bibern gestalteten Lebensräumen kommen mehr Amphibien, Vögel, Libellen und Fische vor. Übrigens schafft er gratis  Renaturierungen und bringt eine erwünschte ausgleichende Wirkung für den Hochwasserschutz.

Im Grossen Moos haben sich die Biber in den letzten Jahren gut vermehrt. Sodass die Aktivitäten des Bibers zu Konflikten mit der Landwirtschaft führen. Um diesen Konflikten vorzubeugen hat der Kanton 2009 das Management-Konzept für den Umgang mit dem Biber im Grossen Moos ausgearbeitet. Ziel des Konzepts ist ein gutes Zusammenleben von Mensch und Biber, ein miteinander im Grossen Moos. Mit drei Zonen wird geregelt wo der Biber willkommen ist und wo er eingeschränkt geduldet wird. Bei Problemen ist das Vorgehen und die Zuständigkeit genau geregelt. Im Konzept wird auf Prävention gesetzt, welche auch mitfinanziert wird.

Der Biber bewegt sich ca. 10 Meter vom Gewässerrand weg. Die Kanäle im Grossen Moos sind sanierungsbedürftig. Im Rahmen der Sanierungen müssen, um Schäden durch den Biber zu minimieren, Schutzmassnahmen wie Netze oder Kunstbauten eingeplant, grosse Steine an der Böschung sowie die Neigung der Böschung berücksichtigt werden.
Schäden an Flurwegen und Kanalböschungen stammen nicht alleine vom Biber. Schäden verursachen auch die schweren landwirtschaftlichen Fahrzeuge. Das Kanalsystem mit seinen Flurwegen stammt aus einer Zeit, als die Ladungen und Traktoren um einiges kleiner und leichter waren. Ausserdem befinden sich die Wege zu nahe an den Kanälen.  Das grosse Gewicht der Fahrzeuge destabilisiert die Kanalböschung und damit den Weg. Insofern sind diese Schäden nicht einfach Biberschäden.

Die Gemeinde Ins hatte 2011 reine Biberschäden in der Höhe von ca 5’000.–. Also kein grosser Betrag. Bereits heute gibt es vom Kanton Beiträge an Schäden der Gewässerinfrastruktur (Böschungen, Sohlen, Dämme).
Nicht der Bodenbedarf für Ökologie oder der Biber ist das grösste Problem für den Gemüsebau im Grossen Moos. Das grösste Problem ist der Verlust der Bodenqualität durch die intensive Nutzung und Bodenabbau.

Im BielerTagblatt vom 27.8.12 erschien ein Artikel mit dem Titel ‚Preisdruck ist der Feind des Bodens’. Ein Inser Landwirt berichtet wie sich der Gemüseanbau in den letzten Jahren verändert hat. Der Handel verlangt viel grössere Mengen auf’s Mal, welche mit grösseren Maschinen bewältigt werden.

Ein weiteres Problem besteht im enormen Druck, den die Grossverteiler auf die LandwirtInnen ausüben. LandwirtInnen haben zu wenig Einflussmöglichkeiten auf die übertriebenen Qualitätsansprüche der Abnehmer.
Folglich sind die Erhaltung der Bodenqualität und die Forderungen der Grossverteiler die grossen Probleme für die Landwirtschaft im Grossen Moos.